Mario Tadini – Sieger 1935 – in 14:42, 72 Minuten
Mario Tadini (I) (geboren 1905 – gestorben im August 1983)
Mario Tadini aus Bologna war in den 1920er-Jahren Eigentümer einer Kette von Bekleidungsgeschäften und Mitbegründer der Scuderia Ferrari. Bei einem Abendessen in Bologna im November 1929 erklärte sich Tadini bereit, die Ambitionen von Enzo Ferrari ein eigenes Rennteam zu gründen, finanziell zu unterstützen. Tadini war auch ein talentierter Amateurrennfahrer, der vor dem Zweiten Weltkrieg einige Erfolge erzielen konnte. So wurde er 1933 bei den Grands-Prix-Rennen in Bordino, Modena und Neapel jeweils Dritter. Den Großen Preis von Lucca gewann er 1935 und 1936.
In den 1930er-Jahren war er ein hervorragender Bergfahrer und gewann den Großen Bergpreis von Österreich auf den Großglockner im Jahr 1935.
1933 hatte er bereits die Gesamtwertung der Sportwageklasse der Europa Bergmeisterschaft gewonnen. Nach dem Krieg versuchte er ein Comeback und fuhr einige Rennen im Ferrari 212 F2 ehe er Mitte der 1950er-Jahre endgültig vom Rennsport zurücktrat. Mit seinem Alfa-Romeo für die Scuderia Ferrari war Tadini der erste Sieger bei den „Internationalen Grossglockner Rennen“, jenen Bergrennen die das historische Vorbild für den heutigen „Internationalen Grossglockner Grand Prix“ sind.
Hans Stuck – Sieger 1938 – in 9:32,04 Minuten
Hans Stuck (D) (geboren am 27. Dezember 1900 – gestorben am 9. Februar 1978)
Hans Stuck ging als „der Bergkönig“ in die Motorsportgeschichte ein, weil er besonders bei Bergrennen sehr viele Erfolge erzielte. Ursprünglich besaß Stuck einen landwirtschaftlichen Betrieb in Wolfrathshausen in Oberbayern Die Legende erzählt, dass er seine fahrerischen Qualitäten beim Zustellen der Milch sammelte, weil er möglichst schnell über Bergstraßen fuhr, damit die Milch in die Geschäfte kam, bevor sie sauer wurde. Von 1927 bis 1930 fuhr er einen Austro Daimler und war damit bei Bergrennen nahezu unbesiegbar. So konnte er unter anderem 1930 die Europa-Bergmeisterschaft für Rennwagen gewinnen. Für Rundstreckenrennen jedoch war sein Wagen weniger geeignet. Nach dem Rückzug von Austro-Daimler wechselte er zum Rennteam von Mercedes-Benz, für das er unter anderem 1931 den Grand Prix von Lemberg sowie zahlreiche Bergrennen gewann, unter anderem 1932 die Europa-Bergmeisterschaft für Sportwagen.
Als 1934 die 750-kg-Formel für Grand-Prix-Rennwagen eingeführt wurde, ließ der Auto-Union-Konzern, ein Zusammenschluss der vier Marken Audi, DKW, Wanderer und Horch von Ferdinand Porsche einen entsprechenden Rennwagen konstruieren. Hans Stuck kam mit dem stark übersteuernden und schwierig zu fahrenden, für die damalige Zeit neuartigen Mittelmotorwagen sofort zurecht und gewann den Großen Preis von Deutschland und den Großen Preis der Schweiz im selben Jahr. Dank der überlegenen Traktion dieser Bauweise, die erst rund 25 Jahre später in der Formel 1 üblich wurde, sowie seiner Streckenkenntnisse war Stuck bei Bergrennen fast unschlagbar. Nach dem Tod Rosemeyers Anfang 1938 kam Stuck wieder zur Auto Union und erreichte den dritten Platz beim Großen Preis von Deutschland. Der neue Teamkollege, die italienische Rennlegende Tazio Nuvolari, galt als bester Fahrer der Auto Union. Bei Bergrennen war Stuck jedoch weiterhin erfolgreich.
Das Internationale Grossglockner Rennen im JAhr 1938 gewann Stuck in einer Fabelzeit auf einem schwer zu bändigen Auto Union Rennwagen,
Hermann Lang – Sieger 1939 – in 10:03,40 Minuten
Hermann Lang (D) (geboren am 6. April 1909 – gestorben am 19. Oktober 1987)
Hermann Lang kam aus bescheidenen Verhältnissen und musste sich in einer Zeit, als die Rennfahrer oft aus aristokratischen oder begüterten Familien stammten, den Weg an die Spitze hart erkämpfen.
Nach einer Mechanikerlehre begann er 1927 seine Karriere als Motorradrennfahrer und gewann 1931 die deutsche Bergmeisterschaft für Seitenwagenmaschinen 1933 wurde Lang Mechaniker in der Rennabteilung von Mercedes, wo er sich speziell um Luigi Faiolis Wagen kümmerte. Im Frühjahr 1935 nahm er als einer von drei Nachwuchsfahrern an Testfahrten in Monza teil, wo er Rennleiter Alfred Neubauer durch seinen Start und seine Kurventechnik beeindruckte. Bei seinem ersten Renneinsatz, beim Eifelrennen am 16. Juni 1935 auf dem Nürburgring belegte er den fünften und beim Großen Preis der Schweiz am 25. August 1935 den sechsten Platz.
Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring 1936 brach er sich einen Finger und fuhr trotzdem noch acht Runden weiter, was ihm beim Publikum große Sympathien eintrug. Das JAhr 1939 war Hermann Langs erfolgreichstes Jahr, er gewann vier Große Preise (Pau, Tripolis, Belgien und Schweiz) sowie das Eifelrennen auf dem Nürburgring, das Bergrennen am Freiburger Schauinsland und das Wiener Höhenstrassen-Rennen.
Das Internationalen Grossglockner-Rennen des Jahres 1939 gewann Hermann Lang auf einem Mercedes-Benz nach packendem Kampf gegen Hans Stuck (den Vorjahressieger) und H.P. Müller, der mit 8:54,3 Minuten die bis heute gültige absolute Grossglockner-Bestzeit fuhr. Da die Zeit addiert aus zwei Läufen gewertet wurd und Müller beim zweiten Lauf ein spektakulären Dreher nahe am Abgrund unterlief, konnte in der Addition Hermann Lang die beste Zeit herausfahren.
Berthold Dörrich – Sieger 2012 – mit einer Abweichung von nur 00:00,46 Minuten
Das Team Veerle Ulrick (B ) und Berthold Dörrich (D) gewinnt die Regularity beim ersten Original-Revival 2013
Als das Revival der originalen Grossglockner Bergrennen im Jahr 2012 als Gleichmäßigkeits-Bergprüfung stattfindet, sind neben 74 anderen Teams auch die Stuttgarter Berthold Dörrich und Veerle Ulrick am Start. Der Pilot und seine Frau als Beifahrerin steuern einen Alvis 12/70 aus dem Jahr 1939 traumwandlerisch sicher die Strecke vom Mauthaus Ferleiten bis hinauf zum Fuscher Törl in Ziel.
Die beiden absolvieren die Strecke über 92 Kurven, 14 Kehren und fast 14 Kilometer am exaktesten von allen Teams. Die Zwischenzeiten stimmen am besten und die Einschätzung der langen Bergstrecke gelingt dem Team ideal. Markante Punkte an der Strecke helfen dabei – dazu kommt die eingespielte Zusammenarbeit im Cockpit, wenn die Zeiten vorgelesen und auf den letzten Metern herunter gezählt werden.
Am Abend der Siegerehrung wird im Ferry Porsche Congress Center in Zell am See der „Grosse Bergpreis“ zum ersten Mal nach 73 Jahren wieder vergeben. Es ist eine silberne Skulptur, die den Sieger Hans Stuck aus dem Jahr 1938 mit seinem Auto Union Rennwagen zeigt. Begeistern werden Berthold Dörrich und Veerle Ulrick von den Teilnehmern des Revivals 2012 gefeiert.
Holger Träger – Sieger 2013 – mit exakt nur 00:00,24 Minuten Abweichung
Das Team Holger Träger (D ) und Alexander Keller (D) gewinnt die Regularity beim Grossglockner Grand Prix 2013. Die zweite Auflage des Revivals der alten Rennen sieht wieder einen VW Käfer im Starterfeld und schließlich sogar auch auf dem Siegerpodest!
Die beiden Teamkameraden aus Bochum gingen mit einem VW Käfer Baujahr 1966 beim Grand Prix an den Start.
Historisch schlägt diese Teilnahme einen schönen Bogen zur Teilnahme Ferdinand Porsches im Jahr 1938 mit zwei VW Käfer Prototypen beim Internationalen Grossglockner Rennen dessen authentisches Revival der Grand Prix seit zwei Jahren ist. Mit einer Abweichung von nur 00:00,24 Minuten fahren die beiden Sieger noch einmal messerscharf der Konkurrenz in Genaugkeit und Timing davon. Im Vorjahr galt eine Abweichung des Siegerteams 2012 im Alvis mit 00:00,46 Minuten noch als Maß aller Dinge. Aber es geht eben noch besser!
Beim „A. Lange & Sohne“-Siegerabend im Ferry Porsche Congress Center wurde zum zweiten Mal der „Grosse Bergpreis“ der neuen Zeit nach den Originalrennen 1935 – 1939 und dem ersten erfolgreichen Revival (in 2012) wieder vergeben. Die 2013er Sieger wurden von Wilhelm Schmid – CEO von A. Lange & Söhne / Glashütte geehrt und zum Manufakturbesuch nach Glashütte eingeladen. Die Siegertrophäe zeigt als silberne Skulptur den Sieger des Glocknerrennens 1938 – Bergkönig Hans Stuck – mit seinem Auto Union Rennwagen.
Peter Wieden – Sieger 2014 – mit exakt nur 00:00,40 Minuten Abweichung
Das Team Peter und Johanna Wieden (D ) krönt die Klassiker-Saison 2014 mit dem Sieg in der Regularity beim Grossglockner Grand Prix 2014 an Österreichs höchsten Berg im Grossglockner Grand Prix 2015.
Sieger beim Grossglockner Grand Prix, bei dem in diesem Jahr auch die beiden prominenten Rennfahrer Jochen Mass und Klaus Ludwig teilnahmen, wurde mit einer Abweichung in der Zeit bei drei Auffahrtenvon nur insgesamt 4-hunderstel Sekunden das Team Peter und Johanna Wieden aus Fritzlar in Deutschland.
Wieder einmal gewinnt damit ein Team mit einem Vorkriegs- Wagen das grosse Revival am Berg. Authentisch für eine Veranstaltung, die an die Rennen der Jahre 1935, 1938 und 1939 erinnert.
Bei dieser insgesamt sechsten Auflage des „Grossen Preis von Österreich“ gewinnt damit ein Team, welches mit einem Wagen Baujahr 1938 – also passend zum zweiten Rennen der Original-Ausgaben des „Internationalen Grossglockner Bergrennen“ – in exaktester Weise den Berg „erstürmt“ hat.
Mit ihrem Einzelstück, dem FIAT Simca 508 C Barchetta aus dem Jahr 1938 bewiesen die beiden wie exakt man bei einer solchen langen Bergstrecke fahren kann und gewannen den „Grossen Bergpreis“, eine Trophäe, die den Siegerwagen des Original-Rennens 1938 zeigt: Hans Stuck im Auto Union.