Rückblick auf das Revival 2014: Beim nunmehr 3. Grossglockner Grand Prix 2014 sind alle Fahrer glückliche Sieger!
Der 3. Grossglockner Grand Prix für klassische Automobile war vom 4. bis 6. September 2014 wieder ein voller Erfolg und schloss wieder mit der traditionellen Sonnenaufgangstour am Sonntagmorgen…die Edelweißspitze hinauf.
Die Teilnehmer im Gleichmäßigkeitswettbewerb für historische Rennfahrzeuge, der auch den Titel „Grosser Preis von Österreich“ trägt, kamen aus vielen verschiedenen Nationen.
75 Starterteams aus 9 Nationen kamen zum Berg um beim Revival der alten Grossglockner-Rennen der Jahre 1935, 1938 und 1939 mit an den Start zu gehen und den Berg im sicheren Gleichmäßigkeitsmodus recht sportlich zu bezwingen. Die Heldenbilder von damals gab es durch die Helden am Berg von heute wieder zu beleben.
Bei wunderbar-sonnigem Spätsommer-Wetter wurde aus dem Fahrerlager an der Kassenstelle in Ferleiten gestartet; es ging hinauf um 92 Kurven, 14 Kehren und fast 15 Kilometer. Bei gesperrter Grossglockner Hochalpenstrasse mußte eine am Freitag selber vorgelegte Zeit am Samstag gleich zwei Mal so exakt wie möglich wieder bestätigt und in der Auffahrt nach oben wiederholt werden.
27 Liter Ungetüm war aus Schweden
Besonderer Höhepunkt in der Veranstaltung – und damit gleich ein neuer Glockner-Rekord – war der Start des 27 Liter – Wagens „Il Drago Ruggente“ – dem brüllenden Drachen – mit einem 12 Zylinder Flugzeugmotor aus dem Jahr 1924. Das mächtige Ungetüm war aus Schweden angereist und sein Besitzer, der Oldtimer-Enthusiast Glen Billquist, schaffte es tatsächlich den Wagen mit seinem schweren Motor (zwar mit viel Drehmoment aber auch viel Gewicht) den Berg hinauf „toben“ zu lassen. Oben am Restaurant Fuscher Törl wurde Billquist dann von den vielen Besuchern, den anderen Teilnehmern und Gäste frenetisch für diese Leistung und seine Unerschrockenheit und das fahrerische Können gefeiert.
Nicht leicht ist es, einen solchen Dinosaurier mit über 800 PS durch die engen Kehren zu steuern. Damit bricht der Wagen sämtliche Rekorde im Starterfeld und ist der PKW mit dem leistungsstärksten, größten und ältesten Motor, der jemals die Grossglockner Hochalpenstrasse befahren – man muß wohl sagen „bezwungen“ – hat.
Prominente Autos und Fahrer
Sieger beim Grossglockner Grand Prix, bei dem in diesem Jahr prominente Rennfahrer wie Jochen Mass und Klaus Ludwig teilnahmen, wurde mit einer Abweichung in der Zeit bei drei Auffahrten von nur insgesamt 4-hunderstel Sekunden das Team Peter und Johanna Wieden aus Fritzlar in Deutschland.
Mit ihrem Einzelstück, dem FIAT Simca 508 C Barchetta aus dem Jahr 1938 bewiesen die beiden wie exakt man bei einer solchen langen Bergstrecke fahren kann und gewannen den „Grossen Bergpreis“, eine Trophäe, die den Siegerwagen des Original-Rennens 1938 zeigt: Hans Stuck im Auto Union.
Miroslaw Kresja aus Tschechien folgte in der Klasse der Baujahre von 1950-1965 mit seinem sehr schnellen und sehr seltenen Skoda-LeMans Rennwagen… Und natürlich waren auch alle anderen 73 Teams sehr erfolgreich, denn alle sind die neuen „Helden am Berg 2014“….
Die Fahrten beim „Grossen Preis von Österreich – Grossglockner Grand Prix“ auf der authentischen Strecke auf der fast 15 Kilometer langen Pass-Strasse zählen zu den spannenden Herausforderungen für Mensch und Maschine. Als im Jahr 1935 schon einen Tag nach der Strasseneröffnung das erste Internationale Grossglockner Bergrennen stattfand, war sich jedermann bewußt „Hier passiert etwas Grosses“ – dass der Wagemut und große Sportsgeist aber auch fast 80 Jahre danach noch Spezialisten, Hill-Climb-Fans, Teilnehmer aus so vielen Nationen und so viele begeisterte Fahrzeugbesitzer locken würde….daran hatte wohl damals dann doch niemand gedacht.
Viele zehntausend Menschen kamen zum ersten Rennen, um in den letzten Kehren kurz vor dem Fuscher Törl die wagemutigen Sportler zu bejubeln und Motorsport „pur“ in einer unvergleichlichen Natur auf einer einmaligen „Rennstrecke“ zu sehen.
Heute kommen die Fahrer, die sonst am Klausenpass in der Schweiz starten oder die Rallye Monte Carlo fahren, die Mille Miglia ihr Zuhause nennen oder schon etliche Runden in Monthlery oder Brooklands drehten, gerne zum Glockner, denn der Termin im September zum Grand Prix ist längst vorgemerkt in den Kalendern der Fahrer.
Immer noch gilt der Grossglockner Grand Prix auch als Geheimtipp und die gemütliche und sehr familiäre Atmosphäre, der kameradschaftliche Umgang im Fahrerlager und auf der Strecke und die langen Abenden nach best Pinzgauer Tradition locken Wiederholungstäter und Novizen.
Für das Jahr ist das grosse Revival der alten Bergrennen als Jubiläumsveranstaltung in Fusch an der Grossglockner-Strasse geplant – der 80. Geburtstag der Strasse und damit auch das 80. Jubiläum des Rennens. Echt, original, unvergleichlich.