Der Berg. Die Strasse. Die Herausforderung.
Die Internationalen Grossglockner Rennen – Grosse Bergpreise der Jahre 1935, 1938 und 1939.Die Idee. Das Revival am Berg. Der Grand Prix.
Als am 3. August 1935 die 48 km lange Grossglockner Hochalpenstrasse nach weniger als fünf Jahren Rekordbauzeit eröffnet wird, ist das Automobil in Europa überall auf dem Vormarsch. In Le Mans finden seit Anfang der zwanziger Jahre bereits erfolgreiche 24-h-Langstrecken-Rennen statt. Der Nürburgring in der Eifel hat 1927 eröffnet und im Oval von Brooklands drehen Tim Birkin und andere Bentley Boys auf der Jadg nach Rekorden schnelle runde. Bergrennen gibt es seit einer frühen Premiere in La Turbie in Südostfrankreich seit dem 31. Januar 1897 an verschiedenen Stellen in Europa.
Seit 1922 gibt es Rennen am Klausenpass in der Schweiz (allerdings nur bis 1934) und seit 1923 starten in Freiburg die Rennwagen zum Rennen auf den Schauinsland mit seinen 1.184 m Höhe.
„Es steht außer Frage, daß die gerade eröffnete Grossglockner Hochalpenstrasse an Österreichs höchstem Berg auch als Austragungsort großer Rennen taugt“, denken die Bauherren und so findet schon am Tag nach der Eröffnung der Strasse – am 4. August 1935 – das „I. Internationale Grossglockner Rennen“ statt. Mutige Piloten treiben Fahrzeuge über fast 15 Kilometer bergauf. Sieger: Mario Tadini auf Alfa Romeo P3.
Am 28. August 1938 heißt es aufgrund der politischen Veränderungen in Europa: Start frei zum „Grossen Bergpreis“ von Deutschland. Huschke von Hanstein lenkt den BMW 328, Mercedes-Benz kommt mit Silberpfeilen: Hermann Lang und Manfred von Brauchitsch starten. Auto Union geht mit dem C-Typ in Bergausführung und Hans Stuck auf die Pass-Strasse. Bergkönig Stuck gewinnt – wird „Rennwagen Bergmeister“. Von Hanstein wird „Sportwagen Bergmeister“.
Unglaublich viele Besucher – im Bereich der zehntausender Anzahl – vermelden Quellen beim nächsten Rennen im Jahr 1939. Am 6. August gewinnt Mercedes-Benz die Revanche gegen Auto Union. Hermann P. Müller und Hans Stuck mit dem C-Typ Auto Union haben hinter von Brauchitsch und Hermann Lang das Nachsehen. Lang und Mercedes Benz werden 1939 „Rennwagen Bergmeister“ am Grossglockner.
Die legendären Internationalen Grossglockner Rennen werden – nach langer Pause von 73 Jahren- erst im Jahr 2012 als „Grossglockner Grand Prix“ wiederbelebt. Helden von heute fahren mit Rennwagen von damals. Der Wertungsmodus ist der einer Gleichmäßigkeitsprüfung/Regularity; das heißt es gewinnt nicht der schnellste, sondern der Exakteste. Die Veranstaltung dient heute nicht mehr – anders als damals – der Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten, sondern ist die authentische Reminiszenz an die historische Veranstaltung
Sportsgeist und Gentlemenship mit hochkarätigen klassischen Rennwagen inklusive….